wie schon so oft, würde ich gern darüber schreiben, dass ich nicht schreiben kann. und dann halt zu schreiben. aber eben nicht das, was es mir verunmöglicht zu schreiben. oder mich glauben lässt, nicht schreiben zu können. mir ist vor ein paar tagen aufgefallen, dass ich bilder, die in in der gaza envelope gemacht habe, nicht posten kann. also ich habe einige an eine kleine auswahl von menschen geschickt, aber ich habe sie auf keinem meiner accounts verwandt. und ich glaube, da trifft sich etwas mit dem nicht-schreiben können. weil natürlich kann ich schreiben genau wie ich (theoretisch) weiter bilder posten könnte. aber es geht nicht darüber und irgendwie vielleicht auch nicht zu be-schreiben, wie sich das alles anfühlt. und weil ich nicht viel anderes mache, als darüber zu denken, führt das alles zu dem gefühl, nicht schreiben zu können. dabei ist viel andere realität. als wir in kibbutz magen waren, sagte jemand, das menschen in israel antisemitismus oft nicht wahrnehmen, weil er in ihrem konkreten leben in israel keine rolle spielt. und ich merke viel mehr als in den letzten rückkehr-zeiten wie ich in eine ganz andere realität gespült bin, der bruch ist mir viel deutlicher und mein bewusststein dafür geht weit über beschmierte wände hinaus.
ich verbringe ein wochenende, fast ohne mit jemandem zu sprechen und ohne dass mich jemand sehen will. ich merke, dass diese gute phase der wieder-ankunft kürzer ist dieses mal, weniger intensiv. das liegt auch an mir, daran, dass ich wenig lust und energie habe für die realität der anderen und daran, dass ich nicht weiß, wohin mit meiner. dass ich merke, wie meine wahrnehmung anstrengend für andere ist. was will man mit jemandem, die immer einen bezug herstellt, die aus einem wunderbaren konzert von slowdive in leipzig kommt und die dann vor allem zu erzählen hat, wie schön es ist, auf einem konzert zu sein, wo die menschen nicht nur nett sind, sondern kein einziger ein pali-tuch getragen hat.
ich sehe mir wohnungen in tlv an, so als könnte ich tatsächlich gerade eine suchen. es ist kein heimweh, ich fühle mich nur fremd und fehl am platz. vielleicht nochmal eine andere form von verlorenheit. wer weiß schon um die nuancen im gefühl und wie sie in sprache umtauschen.
heute morgen “treasure” gesehen und am ende ein bisschen geweint.
gestern veröffentlichte hamas ein video von Bar Kupershtein und Maxim Herkin. Bar Kupershtein hatte am 1. april seinen 23. geburtstag. Amit Soussana hat den US international woman of courage award bekommen. israel hat warnungen vor angriffen ausgesprochen für reisende, die die kommendenn feiertage für einen urlaub im ausland nutzen wollen. in london waren anfang der woche bereits drei israelis von dutzenden jungen männern angegriffen und geschlagen worden. jon und rachel polin-goldberg haben israelische politiker:innen aufgefordert, auf das tragen der yellow ribbon zu verzichten, wenn ihre handlungen das überlebenden der geiseln in gefahr bringen. es gab viele interviews, unter anderem sprach Ilana Gritzewsky in einem Interview mit der ny-times von den sexualisierten angriffen auf sie.