vorletzte nacht von a. geträumt. also eigentlich nicht wirklich, weil er nicht im zentrum des traumes stand, sondern einfach auch anwesend war. es war weniger, ihn zu sehen, als vielmehr diese erinnerung an das gefühl, in seiner permanenten unverrückbaren aufmerksamkeit zu stehen. komisch, dass es das ist, was ich immer noch so sehr verinnerlicht habe. ich habe erst in den letzten monaten verstanden, was ich während unserer zeit falsch gemacht habe und ich habe jetzt plötzlich so viele sätze im kopf, um etwas erklären zu können. der schmerz über den verlust hat sich verändert und irgendwie denke ich erst jetzt in all dem. ich weiß schon, er ist der arsch, weil er das alles echt beschissen gehandlet hat am ende. lj. sagte vor einer weile, ich solle mich einfach bei ihm melden, das ganze sei schließlich kein wettbewerb, wer länger schweigen kann. jedenfalls kann ich mich erst seit ein paar wochen wieder an träume erinnern. sehr selten nur, aber damit immerhin mehr als in den letzten anderthalb jahren. ich weiß schon, dass man immer träumt, aber es gab einfach nichts, was irgendwie in mein bewusstsein wanderte. in dem ersten traum, in dem das wieder anders war, war ich in einem raum, vielleicht ein hotel mit zwei typen. es war lustig, leicht, in so pastellfarben. und ich saß entfernt auf einem bett oder stuhl und wusste mit einem mal, dass der eine typ mich umbringen wird. und das gefühl, das wissen, dass das passieren wird, war so vertraut und überzeugend und klar, dass ich mich bis heute innerlich aus-freake, weil ich nicht erklären kann, warum ich mir so sicher sein konnte, warum mir das gefühl und wissen so bekannt waren.
naja.
heute morgen aufgewacht mit der nachricht, dass eine rakete aus dem yemen in süd-tlv / yaffa runterkam, 16 verletzte, zerstörte wohnungen. alle abfangvorrichtungen scheinen versagt zu haben. noch vor dem aufstehen mit mehreren menschen gesprochen, von denen ich dachte, dass sie unmittelbar betroffen sein könnten. auch an m. geschrieben und sie antwortet später, dass sie kurz davor gewesen sei, ihr telefon trotz shabbat anzumachen, um sich bei mir zu melden.
höre viel the national und finde nicht in meine alte liebe zurück. habe verstörend viel gleichgültigkeit für das angekündigte album von tocotronic. es langweilt mich so wahnsinng. mein desinteresse ist insgesamt interessanter.
habe gerade viel eigene zeit für zeug im kopf und stelle dadurch auch fest, wie sich die räume und gegenwarten um mich herum an den kommenden weihnachtstagen ausrichten. (fast) alle planen, bereiten sich vor, haben einen anderen rhythmus. ich merke dabei, wie es so ganz kleine einschnitte gibt, durch die ich von all dem getrennt bin, ausgeschlossen. weil ich das alles nicht mache, nicht habe, kann man mit mir auch nicht darüber sprechen, bin ich auch in den erzählungen nicht verknüpft. ich werde das alles nie haben. und das sage, schreibe, denke ich nicht bitter oder traurig, sondern stelle es fest eher mit befremden als mit emotion. ich hatte es nie. und selbst wenn ich versucht habe/versuche, den tagen andere und für mich bessere eigene bedeutungen zu geben, war/ist das ja trotzdem immer der versuch, einer abgrenzung, einer überlagung der vergangenheit. ich muss etwas tun, um etwas zu haben oder etwas nicht zu empfinden. niemand tut es für mich. niemand macht es mir gut. wie schön es sein muss, wenn es einem unbeschwert etwas bedeutet. das wäre schön zu haben. und ja, ich weiß schon, das ist alles auch viel alptraum für sehr viele beteiligte. und ich freue mich wenigstens, dass die stadt leerer wird. sagte zu l. am telefon, dass ich nicht christmas-e und sie sagt: gut, dann mach channuka-kerzen an.
in magdeburg fährt ein mann mit seinem auto in einen weihnachtsmarkt. er tötet fünf menschen, darunter ein kind und verletzt rund 200 weitere. in den medien geht es um den täter und seine motive und die auswirkungen auf dies und das, nicht um die opfer. ich weiß nicht ob man das hier noch anders lernt.