20240424, abends

hamas hat vor einigen stunden ein kurzes video veröffentlicht, in dem hersh goldberg-polin zu sehen ist und spricht. es ist u.a. unklar, wann es aufgenommen wurde. man sieht, dass er seine linke hand verloren hat. ich kann nicht aufhören, an seine familie zu denken und was das mit ihnen macht. ich bin so erleichtert, dass er noch leben könnte. und ich schäme mich dafür, dass reaktionen von menschen hier in deutschland mich dazu gebracht haben, nicht mehr davon auszugehen, dass noch viele der geiseln leben. ich habe mir das video angesehen, weil es von jerusalem post verlinkt wurde, gehe ich davon aus, dass seine eltern die veröffentlichung gestattet haben. es ist grausam. kaum auszuhalten. es gibt nur gründe, warum man solche videos nicht ansehen sollte.

vor ein paar tagen angefangen, ‘arbeit und struktur’ als hörbuch zu hören. gemerkt, wie nahe und vertraut mir der rhythmus der gedanken und sätze ist. nachdem ich den blog damals bereits 1 zu 1 und das buch seitdem dreimal gelesen habe. mir fällt immer wieder auf, dass mir besonders die einträge zur auseinandersetzung mit dem thema selbsttötung in erinnerung geblieben sind und ich denke immer wieder daran, wie mir jemand während einer betrunkenen nacht im prassnik davon erzählte, herrndorf mal mit einer waffe am kopf in einem badezimmer angetroffen zu haben. mehr eigene geschichten habe ich nicht. nur die frage vielleicht, ob wir uns nicht eigentlich mal begegnet sein müssten. im prassnik oder einem der orte, die wir dann aber vermutlich doch zu unterschiedlichen zeiten besucht haben.

es ist kalt. ich finde keinen rückflug. selbst etwas für oktober zu buchen, und wer weiß schon, was da ist, ist kaum zu rechtfertigen.

“girls” geguckt. immer noch nicht verstanden, was daran feministisch ist. mit ausnahme einiger folgen und der in ihnen gesagten sätze. aber immerhin durchgehalten im gegensatz zum ersten mal bei erscheinen.

geweint, weil auf einem foto gemüse auf eine weise angeordnet war, die mich an tel aviv erinnert. geweint, als wir gestern bei einer kleinen gedenkveranstaltung für die geiseln auf dem wittenbergplatz waren. ich trinke zu viel alkohol. ich schlafe zu viel, sehe zu viele serien. arbeite kaum. spreche mit jemandem, der mir erzählt, wie er zufällig sein habil.thema fand und zufällig an den richtigen stellen im uni-kosmos ankam. darüber nachgedacht, dass mir noch nie etwas zugefallen ist, immer alles erkämpft, erstritten, durchgesetzt, trotzdem gemacht. überlegt, ob ich das noch will. diesen irrtum durchgegangen, jetzt etwas “verdient” zu haben nach all den mühen. von anfang an ja eigentlich. recherche zu putzfrauen-jobs gemacht.