20240308

heute umgezogen. noch ist alles etwas gewöhnungsbedürftig. und es gibt kein internet, was ein fucking alptraum ist. wenn ich nicht so müde wäre, und/oder das nicht bereits schon hundertmal durchgedacht hätte, würde ich gern mal wissen, warum ich lieber in tel aviv leben will. aber mein herz schlägt schneller und ich bin ein bisschen froher. zum meer gegangen, den sonnenuntergang ansehen. es gab eine kleine party vor einem dieser strandrestaurants. und leute, die vorbeikamen, haben wirklich getanzt. gedacht, dass das das tel aviv ist, von dem alle mal gesprochen haben. nicht so richtig gewusst, was ich damit gemeint habe. aber vermutlich irgendwas mit denen, die hier wohnen, mit dem image, das es gibt, mit denen, die es reproduzieren und mit der abwesenheit derer, die es für einen moment konsumieren und für realität halten.

gestern hat mit mir a. den tag damit versaut, einen newsletter weiterzuleiten, den die fusion-menschen zu ihrer pro-palästinensischen positionierung geschrieben haben. Als wir abends telefonieren, fragt er, warum diese leute diesen zwang verspüren, da mitzumachen, woher dieser druck kommt. Ich muss antworten, dass ich das für den falschen ansatz halte und davon ausgehe, dass sie einfach antisemit:innen sind und dies ihre chance, es (endlich) rauszulassen. all das gerede, all das gedenken, all die solidarität mit den im NS ermordeten waren nur fassade und anstrengung, selbstzweck zum eigenen gutfühlen und folien zur moralischen empörung. sie würden ohne zögern sagen, sie haben aus der geschichte gelernt und da sind millionen in gedenkstättenarbeiten geflossen, damit es lernorte sind, an denen menschen unrecht erkennen und verhindern lernen wollen sollen und here we are: am ende ist es einfach geiler, juden:jüdinnen zu hassen.   

vor ein paar tagen hat jemand zu mir gesagt, dass wir doch gar nicht wissen, was dort in gaza genau passiert. dass wir uns entschlossen haben, der IDF zu vertrauen und dass das aber nicht heißt, dass uns nicht klar ist, dass deren stellungnahmen und informationen keine ungefilterten 1 zu 1 wiedergaben eines krieges sind. und ich denke, wie wahr das ist.

den gestrigen abend mit jemanden verbracht, der alles ganz genau wusste. und mich sehr verlaufen und überfordert in meinen eigenen gedanken gefühlt.