lasse mir jetzt nicht mehr allein von i24news die welt erklären sondern zunehmend von dem podcast call me back. vor einigen tagen ging es um die befreiung der 4 geiseln vergangenen samstag und am anfang beschrieb ein journalist u.a. von times of israel, was dies inner halb der israelischen gesellschaft bedeutet und wie es aufgenommen wurde und ich entdecke mich so sehr darin wieder, dass das gefühl von zugehörigkeit mir kurz die luft nimmt. vor einem jahr oder so hätte mich eine solche (über-) identifikation in tiefste selbstzweifel gestürzt, in dem moment bin ich nur dankbar, nicht so allein zu sein wie ich mich fühle.
gestern in mitte gewesen (irritierenderweise das dritte mal innerhalb einer woche. allein, es wird nicht schöner) und stundenlang geredet. überlegt, ob ich manchmal zu großzügig mit meinen gedanken bin und zu schnell bereit, sie auch mit fremden zu trennen. oder ob dies, wie jetzt, nicht vielleicht eine voraussetzung für neue nähen ist. In zeiten, in denen wir uns viel trennen und immer auch einen tick zu allein sind. aber auch mal wieder überlegt, dass ich das nicht kann, „professionell“ sein. ich kann nur entweder nicht oder stundenlang in einem hipster-dumplingladen sitzen und aspekte der gegenwart erörtern, inklusive und im besonderen mit meinen persönlichen befindlichkeiten, aufregungen und geschichten dabei. dann ins pro qm gegangen. In dem ich das letzte mal mit carolyn war an dem letzten tag, den wir je zusammen verbracht haben für den rest meines lebens und an dem ich im qm ein buch über babyn yar gekauft hatte weil ich dort mit david war, eine der letzten stationen unserer letzten reise und mich die sehnsucht beim anblick des buches so überfallen hat, dass ich in einer ecke des qm saß und weinen und dann eben dieses buch kaufen musste. anschließend noch eine veranstaltung für die kampagne “schlossaneignung” besucht. mich erinnert, wie unwohl ich mich in diesen architekten-kontexten fühle. gedacht, dass die rekonstruktionsdebatten in ihrer beführwortern nochmal eine ganz eigene art von bescheuerten akteuren zum sprechen bringen. festgestellt, dass jürgen zimmerer dagegen wirklich sehr gute sachen zum schloss/humboldtforum sagt und mich in seiner radikalität sehr zu hause gefühlt.
hizbollah schickt seit mittwoch mehr und mehr raketen und drohnen. nun vereinzelt auch weiter ins innere des landes. hamas sagt “nein” zum deal bzw. haben sie das angebot in einer weise “überarbeitet”, dass es nun eine ansammlung von verstörenden forderungen ist. hamas sagt auch, man wisse nicht, wie viele der geiseln noch leben, dass sie erschossen werden, sollte es weitere befreiungsversuche geben und dass all die opfer auf palästinensicher seite ein “‘necessary sacrifice’” sind. einer umfrage des Palestinian Center for Policy and Survey Research (PCPSR) steigen die zustimmung für hamas sowohl in der westbank als auch in gaza. ed. schreibt, dass alles zum weinen ist. und weil sie so etwas noch nie geschrieben oder gesagt hat, muss ich wirklich kurz weinen. in new york wird das privathaus von Anne Pasternak, direktorin des brooklyn museums, mit roter farbe antisemitisch beschmiert. in einem im eingangsbereich aufgespannten transparent wird sie als “white-supremacist Zionist” bezeichnet. auch an den wohnhäusern von anderen mitgliedern des museums-boards wurden randaliert. das museum selbst war vor einigen wochen das ziel von sogenannten pro-palestine-aktivist:innen, die dabei unter anderem die lobby kurzzeitig besetzten. in den niederlanden hat die royal academy of art in den haag als erste hochschule in europa bereits am 10. mai erklärt, das austauschprogramm mit ihre israelischen partneruniversität Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem zu beenden. die design academy eindhoven beendete ihre austauschprogramme mit israelischen einrichtungen vor kurzem ebenfalls. in beiden fällen ist bisher nicht öffentlich gesagt worden, was dies konkret für israelische studierende bedeutet. am mittwoch ist Ariel Cunio 27 jahre alt geworden. zwei tage vorher hatte Emily Damari ihren 28. geburtstag. 252 tage.
weiss immer noch nicht, ob ich mich auf diese stelle bewerben soll. aber weiß überhaupt sowieso nichts so richtig, was ich mit mir anfangen soll. jetzt und demnächst. a. sagte, ich habe noch nie nicht an einem buch gearbeitet (seit er mich kennt) und ich denke im angesicht meiner ratlosigkeit und der mit ihr eingetretenen leere unregelmäßig regelmäßig einfach nur panisch “fuckfuckfuck”.