gestern gedacht, dass nun eine gute zeit zum sterben wäre; ich bringe viele dinge zu ende, langsam zwar, aber zu ende und habe keine neuen. ein bisschen angst vor der leere ohne arbeit. besser ohne plan. kann mich nicht erinnern, ob und wann das (überhaupt) mal so war. von geld und so zu schweigen. versuche manchmal, alternativen zu entwickeln, nicht nur aus angst, sondern auch, weil ich mich nicht mehr ständig in frage gestellt wissen will. frage mich überhaupt, wie jemand, die so verunsichert ist von anderen, sich all diesen beurteilungen aussetzt. weiß nicht, wie andere ihre orte finden. überzeugt bin ich, dass irgendwas mit glück mal sein müsste. distanz und unzugehörigkeit als etwas gutes zu sehen, wäre aber auch wieder hilfreich. jedenfalls sind die einzigen alternativen, die ich denken kann, putzen, call-centern, aldi. wenn ich nicht so müde wäre, sollte ich mich vielleicht nochmal ernsthafter mit diesem herkunfts-ding und seinen folgen beschäftigen.
abends ist ein film in den israelischen medien veröffentlicht worden, der zeigt, wie Liri Albag, Karina Ariev, Agam Berger, Daniella Gilboa, and Naama Levy von der nahal oz base entführt wurden. alle fünf sind bis heute in der gewalt von hamas (oder anderer palästinenser). so junge frauen, verängstigt, verletzt, umringt, herumgezerrt, gestoßen, von so vielen und so lauten männern. einer von ihnen spricht offen von vergewaltigung. sie werden gefesselt, müssen auf dem boden sitzen. es sieht aus, als hätten sie teilweise nur schlafanzüge an. sie sind blutverschmiert, offensichtlich misshandelt. gezeigt werden 3 min 10. geschnittene sequenzen, auch, damit die leichen der ermordeten nicht gezeigt werden. die familien haben der veröffentlichung zugestimmt und sie veranlasst, auch und vor allem, um den druck auf die israelische regierung zu erhöhen. ich wünschte mir, jemand würde mal den druck auf hamas erhöhen. stattdessen kündigen norwegen, spanien und irland für die nächsten tage die anerkennung von palästina als staat an.
229 tage
Omer Wenkert ist heute 23 geworden, gestern hatte David Cunio seinen 35. geburtstag.
irgendein institut an der hu ist besetzt, vorgestern wurde das bajzel mit roten dreiecken markiert, das doda ist schon eine weile geschlossen. der international criminal court prüft haftbefehle gegen netanyahu und gallant. ed. schreibt, wir wollen das er verschwindet und müssen ihn jetzt verteidigen. am sonntag ist der helikopter mit dem iranischen präsidenten ebrahim raissi abgestürzt.
hätte gern eine pause. nur einen tag. und dabei selbstverständlich. und nicht weil ich denke: jetzt mache ich aber mal eine pause.