immer die frage, ob ich “wieder” gut angekommen bin und nie eine idee, wie ich sie beantworten soll. dass die ersten tage immer wie watte sind und man ein bisschen eingehüllt bleibt in die aufmerksamkeiten der freund:innen, dass der aufprall dann kommt, wenn sie nachlassen, üblicherweise nach einer woche oder so. meine aufmerksamkeit ist woanders. ich checke noch panischer meine nachrichten, lese dass die IDF ihr luftverteidigungssystem verstärkt und reservisten einberuft in vorbereitung eines möglichen angriffs durch den iran, lese von den protesten in jerusalem und der gewalt der polizei, von den forderungen nach neuwahlen und seit heute morgen, dass die gps-systeme nun auch in tel aviv nicht mehr funktionieren.
gestern “zone of interest” gesehen, mich geärgert über diese faszination für die täter:innen und darüber, dass über die banalität ihres soseins immer noch verhandelt wird, als würde sie gerade entdeckt. abends eine sehr vergangene ex-liebe getroffen, von der ich den verdacht habe, dass er das immer vorschlägt, wenn seine frau und die kinder verreist sind und zugleich der gedanke, dass ich diese treffen dann und wann brauche, um mich zu vergewissern, dass mein leben sehr okay ist trotz allem und ich irgendwie auch einer perspektive von alltag und beziehungsrealität und ordnung entkommen bin, an der ich mehr zerbrochen wäre als an meiner gegenwart. ich betrinke mich, weil ich nach den letzten wochen einfach gern betrunken wäre. ich verstehe nicht, warum menschen immer über die vergangenheit sprechen als die aufregende zeit, “als wir noch jung waren”. er sagt über seinen job, dass er das nun die nächsten 15 jahre auch noch durchhält. er sagt auch, dass alle geiseln sowieso tot sind. und rennt irgendwann zu einer s-bahn (die alle 10 minuten kommt) und ich bin irrational froh, als wir beide wieder in unsere jeweiligen realitäten zurückfahren.