als ich im frühjahr in tel aviv gewohnt habe, kurz nach dem anschlag, bei dem ein autofahrer in der nähe des strandes in eine gruppe von menschen fuhr und dabei einen italienischen touristen tötete, schrieb an. mir ‘bist du in jerusalem’ in einer nachricht. und meine antwort war ‘fuck, gab es einen anschlag?’. gab es nicht, sie wollte nur wissen, ob ich in jerusalem bin. daran muss ich immer wieder denken, wenn ich versuche jemandem zu erzählen, wie es sich anfühlen kann, hier zu sein.
mitarbeiter:innen-meeting gehabt, hummus gegessen, zu beit ariela zum arbeiten gegangen, am antrag geschrieben. beim rausgehen über den platz für die geiseln gelaufen und von einem der psychologischen betreuer:innen angesprochen worden. wie immer keine lust gehabt, über mein sosein in der welt zu sprechen. noch weniger als sonst und schon gar nicht mit einem fremden und nach einem protokoll vorgegebener fragen (und ohne schnaps). aber zum ersten mal fragt mich jemand, wie er für mich eigentlich war, dieser ‘7. oktober und das bringt mich dann doch kurz durcheinander.
zu suzanne dellal gegangen, um “Fresco dance company – Yoram Karmi | TATRY By Mor Shani” zu sehen. danach vor glück und intensität ein bisschen high gewesen.
die straßen sind immer so leer und es ist immer ein bisschen verführerisch, das erst einmal schön zu finden.