es riecht wie immer. die luft fühlt sich an wie immer. die stimme, die die ankunft des zuges ankündigt, ist wie immer. ich habe mich bei der einreise an der schlange angestellt, an der es am längsten dauert und an der die person die strengsten fragen stellt, wie immer. und alles ist anders: zwischen ankunft des flugzeugs und verlassen des flughafens vergeht nicht mehr als eine halbe stunde. der flughafen ist leer. bevor man seine grenzübergangsbescheinigung ausdrucken kann, sieht man auf dem bildschirm aufnahmen der von hamas entführten. der gang zur passkontrolle wird begleitet von ihren bildern. alles geht schnell. der zug ist leer. es ist still. die menschen sind nett. das war schon so, bevor es in berlin losging. fast alle waren freundlich, leiser. wie immer gab es polizei. aber heute deutlich mehr. wie immer stand dieser kleine polizeipanzer neben dem flugzeug. aus dem holen sie uns wenige minuten vor dem abflug wieder raus wegen eines sicherheitsproblems. es dauert stunden. aber alle bleiben geduldig, ruhig. ich weine zum ersten mal seit jahren wieder in dem moment, in dem das flugzeug die grenze zwischen meer und land überfliegt.
es ist merkwürdig, nicht in tel aviv auszusteigen und stattdessen weiter bis nach binyamina zu fahren. mein schlafzimmer ist der schutzraum der wohnung. und obwohl es hier noch keinen alarm gab, stehen auf dem kleinen tisch schon eine taschenlampe und snacks.
neben meinem bett liegt eine dieser ketten mit einem “hostages and missing solidarity tags”.