20240917, nachmittags

ich habe mir das anders vorgestellt, dieses mal eben nur für eine kurze sache das land verlassen-ding. und das nicht nur, weil ich dann doch einen koffer dabeihabe, den ich aufgebe statt nur einen rucksack. ich will einfach nicht das land verlassen. nicht für berlin und nicht für einen ausflug sonstwohin. irgendetwas daran ist beklemmend. ich will nicht nur nicht an keinem anderen ort sein, ich will vor allem diesen hier nicht verlassen. und ich habe diese unbestimmte bestimmte angst, dass in derkurzen spanne meiner abwesenheit etws passiert. die angriffe im norden nehmen – gefühlt? – zu und aus dem yemen kam diese rakete und israel definiert nun offiziell als kriegsziel, dass der norden für seine bürger:innen wieder bewohnbar wird.

gestern war kein guter tag, gesundheitlich. trotzdem abends ans meer gegangen und lange mit jo. telefoniert.

am flughafen müssen wir immer noch die porträts der entführten ablaufen. seit meiner ankunft sind es 13 weniger. und vielleicht mehr botschaften und geschenke.

eine schöne geschichte: vor rund vier wochen wollte ein 4jähriger im hecht museum in haifa in einen 3.500 jahre alten großen krug schauen und riss ihn dabei um, so dass er mehrfach zerbrach. die familie war so erschrocken, dass sie das museum fluchtartig verließ, von den mitarbeiter:innen aber schnell ausfindig gemacht werden konnte. das gefäß wurde mit nun sichtbaren bruch- und einer absichtlich belassenen leerstelle/n, die so zum teil seiner geschichte werden, repariert und wieder ausgestellt, erneut ohne vorrichtungen zu seinem schutz, die familie mit kind dazu eingeladen und die hoffnung geäußert, dass das neugierige kind nun vielleicht archäologe werden wolle.