eine woche ist schon wieder eine ewigkeit. dass sie so viel freie zeit ist, stellt mich vor probleme, weil ich feststelle, dass ich erstaunlich viel gesehen habe in den letzten mehr als zehn jahren, dass offenbar wenig gebaut wurde, was ich gern sehen würde und dass ich wenig entdeckerinnenbedürfnisse habe, die mich raus aus der stadt bringen könnten. ich bin viel allein und ich spreche wenig. weil es mir nicht gut geht und ich wirkliche probleme habe mit dingen und entscheidungen und zuständen und vielleicht wirklich überfordert bin und angst habe und nicht weiß, wie ich darüber sprechen soll und weil niemand fragt weiß ich nicht anzufangen. und weil daraus folgt, dass ich wenig kapazitäten für anderes habe, fürs freundlichsein und zuhören zum beispiel, fürs andere themen finden, über die ich sprechen könnte. ich merke, dass eine merkwürdige art von einsamkeit zu einer begleiterin geworden ist, keine gastauftritte am ende von texteschreiben, sondern so immer da und immer bewusst. kein niemand macht mir was zu essen wenn ich am schreibtisch sitze, sondern ein niemand ist da dem auffällt dass ich jetzt etwas brauchen könnte oder dass ich vielleicht morgen auch noch mal über die dinge sprechen möchte. kontinuitäten in zuwendung fehlen. raum für fortführungen. gelegenheiten gedanken zu entwickeln und gefühle zu wechseln. es ist mir nicht gelungen, ersatz für die heimaten zu finden, die ich nie hatte. und mit heimaten meine ich beziehungen und emotionen und aufgehoben sein. vielleicht killt mich aber auch nur weihnachten dieses jahr endgültig. ich habe es geschafft, so weit weg davon zu sein, dass mir nicht auffallen würde, wenn es nicht mehr existiert. auf diesen zustand habe ich seit ungefähr immer hingearbeitet. und jetzt beneide ich alle, die es anders haben. das ist es, was die lücke füllt und freiheit ersetzt? wie erbärmlich.