heute auf dem balkon einer noch leeren wohnung in shapira gestanden und gedacht, dass mir die deutsche erinnerungskultur deshalb so zuwider ist, weil deutsche nichtjuden:jüdinnen bestimmt haben und bestimmen, was sie zu bestimmten zeitpunkt für erinnerungswürdig halten. und dass es dafür keinen unterschied macht, ob es sich um politische akteur:innen handelte oder solche aus einer zivilgesellschaft. sie bestimmen räume, inhalte, anlässe, ereignisse, sichtbarkeit, das war/ist bei dem deutschen umgang mit der erinnerung an den holocaust so und das war/ist bei der derzeitigen erinnerung an das antisemitische massaker der hamas am 7.oktober so.
gestern einen phantastisch schönen abend mit no. gehabt, heute einen phantastisch schönen tag mit mi.
ich kann eigentlich gar nichts schreiben. mein körper ist taub. we will dance again gesehen. mich immer noch nicht entschieden, wie ich den morgigen tag verbringen will. was ja immer eine besonders gute idee bei solchen gelegenheiten ist.
im mcdonalds der central busstation beer sheva hat ein israelischer beduine aus uqbi um sich geschossen, zehn menschen verletzt und Sgt. Shira Suslik, 19, einen border police officer, ermordet. auch mi. findet, dass der anschlag in yaffo vergangene woche schlimmer war als die raketen aus dem iran und wir mussten deshalb heute ausschließlich laufen, weil sie gerade keine öffentlichen verkehrsmittel benutzen will.