ich kann nicht in den norden fahren, weil zu viel alarm und zu anstrengend und vor ein paar tagen eine drohne in ein wohnhaus in naharija geflogen ist, sagt si., die im norden wohnt und nicht weggehen will und trifft sich lieber mit mir in haifa. wir gehen ins fattush, das ich liebe seit immer und ich bin froh das es noch existiert und beim betreten einen moment lang zu überwältigt, eben weil es noch exisitiert und es dieses zurückkommen geben kann und mir fällt auf, dass es vielleicht der letzte ort von bedeutung für mich ist, den ich zum ersten mal seit dem 7. oktober wieder besuche. da sind irgendwelche windungen in meinem kopf, die etwas machen mit sentimentalitäten und brüchen, die nach dem anderen suchen und es immer auch finden, aber nicht immer bezeichnen können. anders ist, wie leer es ist. die gegend ist in den letzten jahren deutlich aufgewertet und es gibt unübersichtlich viele ausgeh-orte. sie sind wenig besucht. selbst für einen tag ‘unter der woche’. es gibt weniger bilder der entführten. an den wänden ist es ein bisschen früher. wir sitzen lange zusammen und reden immer und immer wieder über die situation, gleichen unsere verbindungen und erinnerungen an die ermordeten geiseln ab, checken unsere telefone, beobachten die vielen hubschrauber. es ist traurig und intensiv und es tut mir gut.
die idf hat ein video des tunnels veröffentlicht, der unter einem kinderzimmer seinen anfang hat, 120 meter lang ist und so niedrig, dass man nicht aufrecht stehen kann. sie zeigen die dinge, die sie gefunden haben und die von dem leben der ermordeten geiseln zeugen, von der enge, und der dunkelheit. und das blut, das auf dem boden ist. heute morgen spreche ich mit jemandem aus deutschland, der weder von diesem video wusste noch von dem, was da eigentlich als deal gerade verhandelt wird. oder wurde.
in der schweiz hat der nationalrat beschlossen, die zahlungen an unrwa einzustellen. am sonntag war Avera Mengistu seit zehn jahren in gaza gefangen. seine familie sprach auf dem platz der geiseln unter anderem darüber, was es für sie bedeutet, dass sein bild nun überall in den straßen zu sehen ist und angehörige der geiseln vom 7. oktober entschuldigen sich dafür, all die jahre nicht verstanden zu haben, wie wenig seitens des staates getan wurde, ihn zurückzuholen. am dienstag wurden die zwillingsbrüder Gali und Zvi Berman 27 jahre alt. hamas entführte sie am 7.oktober aus kfar azza. Yosef Haim Ohana wird heute 24. in london plant die palestine solidarity campain-eine demonstration für yom kippur. in berlin wollen morgen der bund der kommunisten und der kommunisitsche jugendbund ein solidaritätskonzert für palästina auf der thomashöhe veranstalten.