ich weiß nicht, ob ich tatsächlich gedacht habe, dass ich wiederkomme und die geiseln frei sind. aber fünfeinhalb wochen später wieder durch einen flughafen zu laufen, in dem ihre abwesenheit allerorts präsent ist, versetzt mir mehrere innere schläge. dass ich natürlich wusste, in welche realität ich zurückfliege, nutzte überraschend wenig. der flughafen ist ansonsten immer noch leer. ich glaube, zeitgleich mit uns kamen nur zwei weitere flugzeuge an; wir durften uns alle ein kofferausgabeband teilen. davor war ich eine von drei menschen, die mit nichtisraelischem pass an den schaltern stand. auch dies neue rekorde.
vor dem flughafen treffe ich die frau einer freundin, die ich bisher nicht kannte, aber sie mich. wir fahren zusammen eine weile mit dem zug und teilen realitäten. und wir sind sofort irritierend vertraut, alles bekommt wieder intensität. normalerweise passiert mir dies immer erst nach ein paar tagen. jetzt braucht es offenbar keine übergange.
ich habe mir noch keine nachrichten angesehen. ich suche mal wieder eine wohnung.