fahren nach kfar glikson, wo ne. ihr neues cafe hat. ein kibbuz und obwohl er an keiner grenze liegt, ist das tor geschlossen und ein wachmann begrüsst uns.
as., der enkel von ed., kommt nachmittags überraschend vorbei. er ist soldat und in gaza. er holt den chanukah-leuchter vom schrank und geht zu den nachbar:innen, kerzen für uns besorgen. wir zünden sie mit einbruch der dunkelheit an, obwohl ed. sich an nur bruchstücke eines gebets erinnert. und jö. schreibt mir, dass sein freund zum ersten mal in den vielen jahren ihrer beziehung ebenfalls einen leuchter ins fenster gestellt und die kerzen angezündet hat.
nachts, als ich schon in meinem schutzraum-schlafzimmer liege, beginnt es draussen wahnsinnig zu blitzen und zu donnern. sehr gelbes licht, sehr tiefes grollen. und ich denke nicht als erstes denke ‘ach, gewitter’, sondern suche im dunkeln mein telefon, um zu sehen, ob es jetzt doch auch hier alarm gibt.
ich habe immer noch keine wohnung in tel aviv und fange an, ein bisschen gestresst zu sein. also eigentlich auch dies wie immer. nur anders. weil mir auffällt, dass menschen kaum angebote für kurze zeiträume machen; alles ab drei monate, bis nächsten sommer, bis ende des vertrages. weil sie weggehen, weil sie bei der idf sind, weil sie schierigkeiten haben, ihre mieten zu zahlen.