der tag beginnt noch vor dem kaffee mit nachrichten dazu, dass zehn soldaten im norden von gaza gefallen sind: Itzhak Ben Basat, Tomer Grinberg, Roei Meldas, Moshe Avram Bar On, Ben Shelly, Liel Hayo, Achia Daskal, Oriya Yaakov, Eran Aloni und Rom Hecht. gerade lese ich, dass der 41jährige Tal Chaimi vom kibbuz nir yitzhak für tot erklärt wurde, nachdem man bis gestern davon ausgegangen war, dass er unter den entführten ist.
die bilder von denjenigen auf plakaten zu sehen, deren tod mittlerweile bekannt gegeben wurde, macht irgendwas, das eh schon kaum aushaltbar ist, noch kaum aushaltbarer. die verzweifelte hoffnung, die in dieser permanten präsenz der personen transportiert wird, ist noch da und überall und dann eben gleichzeitig und mit sicherheit überall vorbei. keine ahnung. sehr wenige worte für sehr viele, sehr sehr viele emotionen, die meistens ängste sind.
gestern nacht die zusage für eine wohnung in tel aviv bekommen und am frühen abend umgezogen. eine wohnung genau in der gegend, in die ich wollte, die mir sehr vertraut ist auch wenn ich seit einigen jahren nicht mehr hier gewohnt habe. sehr white city und ich glaube, unter den tausenden fotografien, die ich von der stadt gemacht habe, sind auch einige von dem haus, in dem ich jetzt bin. eine wohnung, in der ich schnell ankomme. es ist schön schnell einfach, sich hier reinzufinden.
ich weiß, wo der nächste schelter ist und das treppenhaus erscheint mir brauchbar. die wohnung ist im (erhöhten) erdgeschoss und ich frage mich, ob raketen auch in erdgeschossen einschlagen. ed. sagt, bei raketenalarm nie in badezimmer bleiben wegen möglichen splitternden kacheln und spiegeln.
im am:pm mit der kassiererin über diese irritationen gesprochen wenn man eine sprache nicht gut genug kennt, um sich auszudrücken, aber irgendwie schon die fragen verstehen kann, die an einen gerichtet werden. zwei orthodoxe jungen zünden währenddessen channuka kerzen hinter dem kassenbereich an und alle, die im laden einkaufen, gesellen sich zu ihnen.
schreibe na., dass ich jetzt in tlv bin und sie bittet mich, dass wir uns bei ihr im norden der stadt treffen; sie könne nur an orte gehen, bei denen sie genau weiß, dass es viele shelter gibt und wo diese sind.