heute auf dem boden eines schönen hauses in st. albans gelegen und geweint. geweint geweint geweint. jemand hat mich vor ein paar tagen gefragt, warum ich keine bilder mache und schicke, und da ist mir aufgefallen, dass ich das nicht kann, nicht will, und überhaupt, mir diese idee bisher gar nicht gekommen ist. der schmerz ist so groß, die angst ist so groß, die verzweiflung ist so groß. ich kann gar nicht mehr denken in all dem. ich sehe meine umgebung, die schöne stadt, den park, die häuser, das wembley stadion, aber es bedeutet nichts. es ist weit weg und nah und nichts davon löst tatsächlich etwas aus. die videos begleiten mich. der schmerz begleitet mich. die angst begleitet mich. die verzweiflung begleitet mich. und neben dem schreien von Tal Kuperstein hat sich jetzt das weinen von Rom Braslavski in meinem körper eingegraben. da wo schon so viele momente sind, wo die erinnerung an den morgen ist, als wir erfahren haben, dass Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Alexander Lobanov, Almog Sarusi und Ori Danino ermordet wurden und an den morgen, als die Särge von Ariel, Kfir und Shiri Bibas an mir vorbeifuhren und an den augenblick, als e. und ich im fernsehen zum ersten mal Ohad Ben Ami, Or Levy und Eli Scharabi sehen konnten, da wo die traurigkeit von Arbel Yehud wohnt, wo immer die gesichter von Hanan Yablonka, Keith Siegel, Gali und Ziv Berman, Inbar Haiman, Iair und Eitan Horn, Matan Angrest zu finden sind, das haus von Itzhak Elgarat, wo der schrecken des tages selbst sich festgesetzt hat. und jetzt schreibe ich das, und ich dachte, ich schreibe nur was, aber jetzt ist es alles so viel, dass ich dem nicht gerecht werden kann. es sind so viele menschen, so viele geschichten, so viele erinnerungen, so viele schmerzen, ängste, verzweiflungen. und das schreien von Tal Kuperstein und das weinen von Rom Braslavski.
wir sind so allein. ich bin so allein. auch davon gibt es immer neue varianten. nur zwei menschen haben sich nach den videos von Evyatar David und Rom Braslavski gemeldet, um zu sagen, dass sie wissen, dass es mir schlecht geht. nur zwei. es gibt nicht einmal mehr einen raum ausserhalb des eigenen, darüber zu sprechen, darüber zu weinen, angst zu haben, schmerzen, verzweifelt zu sein, nicht denken zu können.
671 tage und ich kann nicht aufhören zu wissen, wie nahe wir der 700 schon sind.