bis dienstag nacht immer mal wieder gedacht, dass es mir besser geht und dass es vielleicht einfach doch hilft, etwas zu tun, sich zu engagieren. dann davon gelesen, dass in einem vorort von paris, courbevoie, ein 12jähriges mädchen vergewaltigt wurde; drei täter, jungs zwischen 12 und 14 Jahren, von denen einer ihr vormaliger freund war, die ihre tat filmten und das mädchen antisemitisch beleidigten und mit dem tod bedrohten. sie begründeten ihr handeln damit, dass das mädchen ihrem freund verschwiegen hatte, dass sie jüdin sei. anschließend sitze ich 1,5 stunden am rand meines bettes und kann nicht aufstehen, mich nicht bewegen, nicht wieder hinlegen. mein körper ist erstarrt, schwer und wie gelähmt, ich schaffe es nicht, tief einzuatmen. irgendwann fange ich an, bilder von 2019 auf meinem telefon anzusehen, tel aviv und von den anfängen meiner beziehung mit a. irritierenderweise hilft es mir irgendwann, wieder luft zu holen und dann aufzustehen.
Arbel Yehoud wird heute 29 jahre alt. ein spiel der israelischen nationalmannschaft gegen die belgische nationalmannschaft, das am 6. september in brüssel stattfinden soll, wird von den behörden nicht für die sicherheit der israelis garantiert werden kann. vor der FU gibt es wieder ein pro-palestine camp.
ich treffe mich mit kind II und beginne, an grenzen zu geraten. beginne an dieser mischung aus dem unwillen, sich mit der realiät und geschichte anhand von fakten zu beschäftigen bei gleichzeitiger permanenter konfrontation mit antisemitischen erzählungen in den sozialen medien, und dabei ihren freund:innen, das heißt menschen, den sie vertraut, zu verzweifeln.