gestern abend und bei alkohol und zigaretten erklärt mir jemand, dass die geiseln nicht mehr leben können, weil hamas jede menschlichkeit fehlt, ihre mitglieder kein mitleid kennen, kein erbarmen, ihnen das leben egal ist, sie von hass geprägt sind und vom willen, jüdische existenz auszulöschen, ihnen das interesse fehlt, den menschen das notwenigste zu geben, sie gefallen haben an den qualen, die sie den familienangehörigen und den überlebenden zufügen, dies alles sie mit freude erfüllt.
ich konnte nichts entgegnen.
215 tage. 7 monate
gestern wollten studierende auf dem gelände der fu berlin ein pro-palästina camp aufbauen, ebenso gab es versuchte besetzungen, blockaden, kundgebungen an den unis in bonn, köln, leipzig, hamburg, am vergangenen freitag vor der hu berlin. abends will in athen ein antisemitischer mob in ein hotel eindringen, nachdem es das gerücht gab, dort würde eine gruppe israelis wohnen. am montag, damit an yom hashoah, störten antisemit:innen den marsch der lebenden in der gedenkstätte auschwitz.
gestern gab das Hostages and Missing Families Forum bekannt, dass Lior Rudaeff (61), bewohner von Kibbutz Nir Yitzhak, bereits am 7. okober von hamas ermordet und seine leiche anschließend nach gaza verschleppt wurde. Keith Samuel Siegel, geisel der hamas, wurde heute 65 jahre alt. die im november aus hamas geiselhaft freigelassene 85-jährige Alma Avraham konnte das krankenhaus verlassen.
ich sehe den vielen alarm auf meinem telefon. wir fragen nicht mehr, wie es uns geht. mi. schickt ein bild, einen monat vor der geburt. ich weine ein bisschen. ich schlafe viel, aber schlecht. es ist immer ein bisschen wie aus einem tiefen tod aufwachen und ewig brauchen, sich zurück in realität zu bringen.